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Kleines Farblexikon der Naturfarben

Additive

auch Zusatzstoffe genannt, gehören zu den Grundbestandteilen in Farben und Lacken. Sie haben die Aufgabe gewünschte Anstricheigenschaften zu verbessern und Unerwünschte zu verhindern.

Aluminiumsilikat

mineralischer Füllstoff, wird auch künstlich hergestellt.

Ameisensäure

künstlich hergestellte, farblose, stechend riechende Säure mit kalklösenden Eigenschaften.

Balsam

ist das von Nadelbäumen (z.B. Seekiefer) gewonnene Harz, aus dem durch Destillation das Balsamterpentinöl gewonnen wird, wobei man als Rückstand Kolophoniumharz erhält.

Balsamterpentinöl

ist ein etherisches Öl und der Sammelbegriff für die flüchtigen Bestandteile von Rohbalsam. Durch mehrfache Destillation läßt sich das früher die Malerkrätze auslösende Delta-3-Caren absondern.

Bienenwachs

klassischer Grundstoff von Naturfarben zur Holz- und Möbelveredlung im Innenbereich.

Bienenwachsseife

entsteht durch Verseifung von Bienenwachs mit Pottasche oder Salmiak (Ammoniak) und dient als Netzmittel z.B. für Pigmente.

Bindemittel

Hauptbestandteil von Farben und Lacken, hat die Aufgabe, einen Anstrich auf dem Untergrund zu verankern bzw. zu verkleben und die Pigmentteilchen miteinander zu verbinden. Vom Bindemittel hängen einige wesentliche Anstricheigenschaften wie Wetterbeständigkeit, Wasserdampfdurchlässigkeit, Haftfestigkeit, Beständigkeit gegen mechanische Einwirkungen und Chemikalienbeständigkeit ab. Im Gegensatz zu den Kunstharzen sind Naturharzbindemittel von Naturfarben in der Regel biologisch abbaubar.
Sie lassen sich auf zwei grundsätzliche Möglichkeiten in Farben u. Lacken einsetzen: In gelöster Form, mit Hilfe von Lösungsmitteln, als auch in Form von Dispersionen, als wasserverdünnbare Anstrichmittel. Man unterteilt sie in Naturharze, abgewandelte Naturharze, Kunstharze, Öle, Leime, Emulsionen, Dispersionen (Natur- und Kunstharzdispersionen) und mineralische Bindemittel.

Borax

ist ein natürliches, schwach alkalisches, in Salzseen vorkommendes Mineral. Man verwendet es zum Aufschluß des Milcheiweißes bei der Kaseinfarbenherstellung.

Borsalz

ist ein natürliches in Salzseen vorkommendes Salz und dient zum vorbeugenden biologischen Holzschutz, sowie als Konservierungsmittel.

Borsäure

entsteht bei der Behandlung von Borsalz mit Schwefelsäure und hat eine antiseptische Wirkung.

Buchenholzcellulose

eignet sich auf Grund seiner Faserform als Faserfüllstoff zur Armierung von Putzen.

Carnaubawachs

ist ein hartes, wasserabweisendes Wachs. Es wird aus den Blättern der brasilianischen Carnaubapalme gewonnen und für Fußbodenwachs verwendet.

Celluloseether

entsteht durch eine chemische Modifikation von Cellulose und dient zur Verbesserung von Anstricheigenschaften, sowie zur Steuerung der Viskosität.

Citrusschalenöl

ist ein stark duftendes Lösemittel in Biofarben, welches durch Auspressen der Schalen von Citrusfrüchten gewonnen wird. Man verwendet es zum Lösen von Harzen und Wachsen. Durch Hautkontakt und Einatmen können bei empfindlichen Personen allergische Hautreaktionen hervorgerufen werden.

Cumaronharz

ist ein farbloses, im Steinkohlenteer enthaltenes Öl und dient als Bindemittel für hitze- und alkalibeständige Anstriche.

Dammar

ist das Harz des Merantibaumes in Sumatra. Auf Grund seiner Elastizität und geringen Vergilbungsneigung dient es als Bindemittel in Lacken und Lasuren.

Diatomeenerde

auch Kieselgur genannt wird als Füllstoff, Mattierungs- und Quellmittel eingesetzt.

Dispersionsfarben

sind wasserverdünnbare Anstrichstoffe für Innen- und Außenanstriche. Dispers (lat. dispersum) bedeutet fein verteilt. Im Gegensatz zu den Lacken sind bei den Dispersionsfarben die Bindemittel nicht gelöst sondern nur in Wasser fein verteilt.

Emulsionen

sind Mischungen von eigentlich nicht miteinander mischbaren Flüssigkeiten in feinster Verteilung. Wasserverdünnbare Emulsionsfarben enthalten als Bindemittel Mischungen von Pflanzenöl in Wasser. Emulgatoren und Stabilisatoren sorgen dafür, daß sich die Emulsionsbestandteile nicht entmischen .

Erdfarben

ist der Sammelbegriff für die in der Erde und in Gesteinen enthaltenen Farbbestandteile. Von Verunreinigungen befreit, verwendet man sie als Pigmente mit ausgezeichneter Lichtechtheit und Wetterbeständigkeit. Die bekanntesten sind Ocker, Umbra, Kreide, Terra di Siena, Eisenglimmer, Englischrot und Kasseler Braun.

Ethanol

auch als Ethylalkohol bezeichnet entsteht bei der Vergärung von Zuckerrüben, Kartoffeln, Früchten usw.. Ethanol dient bei der Herstellung von Farben und Lacken als Lösemittel z.B. für Schellack.

Eukalyptusöl

wird aus den Blättern des australischen Eukalyptusbaumes gewonnen und dient als Desinfektionsmittel in wässrigen Farben. Die Verträglichkeit für Allergiker ist wesentlich besser gegenüber den Citrusölen.

Farbbestandteile

Anstrichstoffe setzen sich zusammen aus Bindemittel, Lösemittel, Pigment und Additiven (Zusatzstoffen) mit unterschiedlichen prozentualen Anteilen.

Feldspat

ist ein kristallines Gestein, welches in gemahlener Form als Füllstoff dient.

Fichtennadelöl

dient bei der Farbenherstellung als Konservierungsmittel.

Glimmer

ist ein natürliches Tonerdemineral und dient als Füllstoff z.B. in Wandfarben.

Holzöl

wird aus den Nüssen des chinesischen Tungbaumes gewonnen. Es ist ein schnell trocknendes Öl mit geringer Wasserquellbarkeit, das nach der Trocknung sehr hart wird. Verwendung als Lackbindemittel.

Indigo

ist einer der ältesten pflanzlichen Farbstoffe, der seit 4000 Jahren zum Färben von Textilien verwendet wird. Gewonnen wird Indigo aus der in Indien vorkommenden Indigopflanze.

Kaliwasserglas

stark alkalisches, mineralisches Bindemittel der Silikatfarben, entsteht beim Schmelzprozess von Quarzsand mit Soda oder Pottasche.

Kalkspat

chemischer Name Calciumcarbonat kommt in der Natur als Mineral vor und dient zur Streckung hochwertiger Pigmente, sowie als Füllstoff.

Kaolin

ein fast weißes tonhaltiges Mineral wird in Naturharzdispersionen als Füllstoff verwendet.

Kasein

wird aus Milcheiweiß durch chemischen Aufschluß mit schwachen Alkalien wie Soda oder Borax gewonnen. Verwendung als Bindemiitel für Kaseinfarben im Innenbereich, als Emulgator und als Verdickungsmittel. Gegenüber den Leimfarben haben Kaseinfarben eine höhere Wasserfestigkeit.

Kieselgur

s. Diatomeenerde

Kieselsäure

dient in Form eines feingemahlenen Pulvers als Mattierungsmittel, sowie als Füllstoff in Kitten und Spachtelmassen. Gewinnung aus Quarzsand und Kalk.

Kolophonium

ist der Harzbestandteil von Kieferbalsam und findet als Bindemittel in Farben, Lacken und Lasuren Verwendung.

Kolophoniumglycerinester

entsteht bei der chemischen Umsetzung von Kolophonium mit Glycerin. Das elastische Harz hat eine gute Wetterbeständigkeit.

Kopal

ist ein fossiles, in Alkohol lösliches Naturharz tropischer Baumarten.

Kreide

weißes Erdpigment und Füllstoff.

Lack

ist der Oberbegriff für eine Vielzahl von Beschichtungsstoffen auf der Basis organischer Bindemittel mit typischen Eigenschaften wie Verlauf, Glanz und Beständigkeit gegenüber äußeren Einflüssen.

Lasur

Als Lasur bezeichnet man einen transparenten bzw. halbdeckenden, schwach pigmentierten, offenporigen Anstrich. Im Handel erhältlich sind lösemittelhaltige und wasserverdünnbare Dick- und Dünnschichtlasuren.

Lecithin

dient bei der Farben- und Lackherstellung als Netz- und Emulgiermittel. Lecithin ist ein chemischer Bestandteil von Ölen, Sojabohnen und Eigelb.

Leimfarben

sind abwaschbare Innenwandfarben auf der Basis wasserverdünnbarer pflanzlicher Leime.

Leinöl

Rohleinöl wird durch Auspressen von Samen der Leinpflanze (Flachs) gewonnen. Durch Reinigung, Hitzebehandlung und Zusatz von Trockenstoffen erhält man Leinölfirnis und Leinöl-Standöl, wichtige Bindemittel für Ölfarben, Lacke, Lasuren und Wandfarben.

Lithopone

weißes Mineralpigment

Lösungsmittel

Das Lösungsmittel als Grundbestandteil von Farben und Lacken, wozu hier auch Wasser gezählt wird, hat die Aufgabe, feste Bindemittel ohne chemische Umsetzung zu lösen. Beim Trocknen des Anstrichs verdunstet es und belastet dadurch Luft und Umwelt, im Innenbereich zusätzlich das Raumklima, sowie unsere Gesundheit. Unter diesem Aspekt sollte man wasserverdünnbaren Farben und Lacken den Vorzug geben.

Mastix

Naturharz des gleichnamigen Baumes von der griech. Insel Chios.

Marmorkalkhydrat

auch Löschkalk genannt ist ein wasserverdünnbares, stark alkalisches, mineralisches Bindemittel für Kalkfarben und Kalkputze.

Methylcellulose

durch chemischen Aufschluß von Cellulose aus Holz gewonnenes Klebemittel für Tapetenkleister.

Milchkasein

s. Kasein Mineralpigmente
sind vorwiegend künstlich hergestellte anorganische Pigmente, die teilweise auch in natürlicher Form vorkommen.. Die Palette an Farbtönen ist sehr groß, wobei einige davon giftig sind wie z.B. Bleimennige und Cadmiumgelb. Zu den häufigsten in Naturfarben verwendeten Mineralpigmenten gehören Titandioxid, Ultramarinblau, Eisenoxide und Chromoxidgrün.

Naturasphalt

ist ein aus organischen Ablagerungen entstandenes Gestein mit Hozschutzeigenschaften.

Naturlatex

auch bekannt als Naturgummimilch und Naturkautschukmilch ist ein weißer, milchiger Saft des in tropischen Ländern beheimateten Kautschukbaumes. Verwendung als Bindemittel für Kleber.

Pigment

farbgebender Bestandteil von Anstrichen. Von den Pigmenten hängt es ab, wie gut ein Anstrich deckt. Farblasuren, z.B. beim Holzschutz enthalten prozentual weniger Pigment und decken nur schwach, so daß die Holzmaserung sichtbar bleibt, während eine Deckfarbe mit größerem Pigmentanteil gut decken soll. Wichtige Pigmenteigenschaften sind Lichtechtheit, Reinheit, Wasserunlöslichkeit, Säure- Alkali- und Wetterbeständigkeit, Ungiftigkeit.

Pineöl

ist eine angenehm riechende Flüssigkeit, die bei der Gewinnung von Terpentinöl anfällt.. Pineöl hat ein gutes Lösungsvermögen bei Harzen sowie konservierende Eigenschaften.

Pottasche

wird als schwaches Alkali zur Verseifung pflanzlicher Öle und Wachse verwendet

Quarzsand

chem. Siliciumdioxid ist das häufigste Mineral in der Erdkruste. In Farben und Putzen dient Quarzsand als Füllstoff.

Quellton

ein natürliches tonerdehaltiges Mineral vulkanischen Ursprungs mit viskositätsregulierenden Eigenschaften. Bindemittel werden durch Quellton aufgequollen, damit sich die spezifisch schwereren Pigmente nicht absetzen können.

Ricinen(stand)öl

aus den Samen der Ricinusstaude gewonnenes dehydriertes Bindemittelöl mit im Vergleich zu Leinöl besserer Vergilbungs- und Wasserbeständigkeit.

Rosmarinöl

ein etherisches Öl mit fungiziden und konservierenden Eigenschaften.

Safloröl

aus den Samen der Saflordistel gewonnenes vergilbungsarmes Bindemittelöl.

Salmiak

chem. Bezeichnung Ammoniak, ist alkalisch, hat einen stechenden Geruch und dient als Reinigungs- und Entfettungsmittel für Anstrichuntergründe sowie zur Herstellung wasserlöslicher Harzseifen in Pflanzenfarben.

Schellack

Ausscheidungsprodukt der in Indien beheimateten Lackschildlaus. Als Bindemittel ist Schellack hervorragend geeignet zur Herstellung schnelltrocknender elastischer Lacke.

Schellackseife

entsteht durch chem. Verseifung von Schellack mit Ammoniak. Verwendung als Bindemittel in wasserverdünnbaren Anstrichstoffen.

Schwerspat

chem. Bariumsulfat, kommt in der Natur als Baryt vor, wird aber auch künstlich hergestellt. Verwendung als Füllstoff in Dispersionsfarben und Spachtelmassen.

Sikkative (Trockenstoffe)

sind Hilfsstoffe zur Trocknungsbeschleunigung pflanzlicher Öle. Während man früher Schwermetallverbindungen auf Blei- und Bariumbasis einsetzte, kommen heute Kobalt- und Zirkoniumverbindungen mit geringerem Gefahrenpotential zum Einsatz.

Sojaöl

ist ein langsam trocknendes Öl mit geringer Vergilbungsneigung.

Spinelle

Metalloxidpigmente mit einer sog. Spinell-Kristallstruktur, wie sie manche Edelsteine aufweisen. Sie leiten sich vom farblosen in der Natur vorkommenden Magnesium-Aluminiumoxid ab. Durch Austausch des Magnesiums oder Aluminiums durch andere Metallionen erhält man kräftige, ungebrochene Farbtöne. Spinelle sind ungiftig, in Wasser und Lösemitteln unlöslich, säure-, alkali- und hitzebeständig und haben eine hervorragende Lichtechtheit.

Standöl

entsteht beim Erhitzen ölhaltiger Bindemittel unter Luftabschluß, wobei sich einzelne Ölmoleküle zu sog. Makromolekülen zusammenlagern. Standöle haben gegenüber unverkochten Ölen den Vorteil einer besseren Wasser- und Wetterbeständigkeit.

Stearate

auf Zink-, Aluminium- und Calciumbasis dienen zur Verbesserung der Wasserabweisung und als Mattierungsmittel.

Talkum

chem. Magnesiumsilikat, ein in der Natur vorkommendes Mineral wird in Anstrichstoffen als Füllstoff, Mattierungsmittel und zur Verbesserung des Haftvermögens verwendet.

Terra di Siena

s. Erdpigment Titandioxid
weißes Mineralpigment mit sehr gutem Deckvermögen, in Dispersionsfarben und Lacken enthalten.

Tragant

ein natürliches Binde- und Verdickungsmittel aus den Zweigen des Bocksdornstrauches.

Türkischrotöl

mit Schwefelsäure behandeltes Ricinusöl, dient als Netz- und Emulgiermittel.

Ultramarinblau

s. MineralpigmenteUmbra
s. Erdpigmente Wasserglas
s. Kaliwasserglas

Weizenmehl

Verdickungsmittel in Abbeizern

Xanthan(gummi)

hochmolekulares natürliches Stoffwechselprodukt von Xanthomonas campestris Bakterien. Verwendung als Quell- und Verdickungsmittel.

Zinkweiß

chem. Zinkoxid, mineralisches Weißpigment mit fungizider Wirkung.